Fall der Woche 2: Schlafstörungen durch frühen Hormonmangel Problem:Eine 46-jährige Patientin litt seit Monaten unter Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und plötzlichen Hitzewallungen. Sie war überrascht, dass diese Beschwerden schon so früh auftreten konnten – „die Wechseljahre liegen doch noch in der Ferne“. Analyse:Die Hormonuntersuchung zeigte jedoch klar: deutlicher Progesteronmangel. Das kommt bei Frauen ab Mitte 40 häufiger […]
Eine 38-jährige Patientin kam mit dem Gefühl völliger Erschöpfung in die Praxis. Sie berichtete, dass sie schon nach kleineren Belastungen müde war und kaum noch Konzentration für ihre Arbeit aufbrachte. Gleichzeitig litt sie unter Haarausfall und brüchigen Nägeln – an Eisenmangel hatte sie dabei nie gedacht.
Analyse:
In der Laboruntersuchung zeigte sich ein deutlicher Eisenmangel. Alle anderen Organwerte waren unauffällig.
Therapie:
Wir starteten eine gezielte Eiseninfusionstherapie und gaben Empfehlungen für eine eisenreiche Ernährung.

Ergebnis:
Schon nach zwei Infusionen besserte sich die Energie deutlich. Nach einigen Wochen konnte die Patientin wieder Sport treiben, ohne sofort erschöpft zu sein. Auch Haare und Nägel wurden wieder kräftiger.
Fazit:
Viele Frauen leiden an Eisenmangel, ohne es zu wissen. Eine einfache Blutuntersuchung kann hier schnell Klarheit bringen – und gezielte Infusionen sorgen für schnelle Erholung.
Einleitung
GLP-1-Agonisten wie Semaglutid oder Liraglutid sind als Gamechanger in der Medizin bekannt – sie helfen beim Abnehmen, verbessern den Blutzucker und senken Herz-Kreislauf-Risiken. Doch was oft übersehen wird: Diese Medikamente könnten auch positive Effekte auf unsere Umwelt haben.
🌱 Weniger Essen = Weniger CO₂
Patientinnen und Patienten, die GLP-1 nutzen, essen im Schnitt 20–30 % weniger Kalorien.
- Das bedeutet automatisch weniger Lebensmittelproduktion – und damit auch weniger Treibhausgase.
- Beispiel: Wer 500 kcal pro Tag einspart, reduziert seinen jährlichen Konsum um rund 150–200 kg Lebensmittel.
- Die CO₂-Einsparung kann bis zu 200–500 kg pro Jahr betragen – besonders dann, wenn weniger Fleisch oder hochverarbeitete Produkte konsumiert werden.
🗑️ Weniger Lebensmittelverschwendung
Viele berichten:
- kleinere Portionen reichen,
- weniger Lust auf Snacks,
- deutlich weniger Abfall im Alltag.
Lebensmittelverschwendung ist einer der größten Klimafaktoren – in Deutschland landen pro Kopf jährlich rund 75 kg Essen im Müll. Schon eine kleine Reduktion wirkt sich spürbar aus.
❤️ Gesundheit & Planet im Gleichklang
Wenn weniger Übergewicht, Diabetes und Herzkrankheiten auftreten, reduziert das auch den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitssystems. Krankenhäuser, Medikamente und Transport haben weltweit einen Anteil von 4–5 % an allen CO₂-Emissionen.
👉 Weniger Erkrankungen bedeuten also auch weniger Belastung für Umwelt und Ressourcen.
⚖️ Die Kehrseite
Natürlich verursacht auch die Produktion der Medikamente selbst Emissionen:
- Herstellung in Biotechnologieanlagen,
- Transport und Kühlkette,
- Einweg-Spritzen und Verpackungsmaterial.
Erste Einschätzungen gehen aber davon aus, dass die Klimavorteile überwiegen – besonders, wenn die Ernährung durch GLP-1 deutlich kalorienärmer und fleischärmer wird.
💡 Fazit
GLP-1-Agonisten sind mehr als nur Medikamente zur Gewichtsreduktion. Sie könnten Teil eines ganzheitlichen Ansatzes sein, der sowohl unsere Gesundheit als auch den Planeten schützt.
Weniger Essen bedeutet nicht nur weniger Kilos – sondern auch weniger CO₂. 🌍✨
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GLP-1-Agonisten – das „Schweizer Taschenmesser“ der modernen Medizin
Von Diabetes-Medikament zu Multitalent: Warum GLP-1-Agonisten wie Semaglutid, Liraglutid und Dulaglutid die Medizin revolutionieren.
🌟 Einleitung
GLP-1-Agonisten haben ihren Ursprung in der Behandlung von Typ-2-Diabetes. Doch inzwischen ist klar: Sie können weit mehr. Von Gewichtsreduktion über Herz-Kreislauf-Schutz bis hin zu neuen Therapien bei Migräne und Alzheimer – die Einsatzgebiete wachsen rasant.
⚖️ Gewichtsmanagement & Diabetes
- 12–17 % Gewichtsverlust in großen Studien (STEP 1, NEJM 2021).
- HbA1c-Senkung um 0,6–2,1 % bei Typ-2-Diabetes (Diabetes Obes Metab 2018).
- Mechanismen: weniger Appetit, verlangsamte Magenentleerung, gesteigerte Lipolyse, bessere Insulin-Sensitivität.
💡 Beispiel: Eine 100-kg-Person kann 12–17 kg Gewicht verlieren – oft dauerhaft.
❤️ Herz-Kreislauf-Schutz pur
Große Studien zeigen eindrucksvolle Ergebnisse:
- LEADER (Liraglutid): -13 % kardiovaskuläre Todesfälle (NEJM 2016)
- SUSTAIN-6 (Semaglutid): -26 % schwere kardiovaskuläre Ereignisse (NEJM 2016)
- REWIND (Dulaglutid): -12 % Risikoreduktion auch bei Nicht-Hochrisikopatienten (Lancet 2019)
👉 Effekte entstehen unabhängig vom Gewichtsverlust – durch Entzündungshemmung, Gefäßschutz und Plaquestabilisierung.
🧠 Gehirn & Neurologie
- 25 % weniger Alzheimer-Risiko in großen Beobachtungsstudien (Hölscher, Trends Pharmacol Sci 2020).
- Schutz vor Parkinson in präklinischen Modellen.
- Laufende Phase-III-Studien zu Alzheimer mit Semaglutid.
- Mechanismen: weniger Neuroinflammation, stärkere Blut-Hirn-Schranke, Förderung von Neuroplastizität.
🚨 Neu: Durchbruch bei Migräne!
Eine aktuelle Studie aus Italien (Braca et al., Cephalalgia 2024) brachte überraschende Ergebnisse:
- 31 Patienten mit chronischer Migräne (>15 Kopfschmerztage/Monat, mit Übergewicht)
- Behandlung: 12 Wochen, 1,8 mg Liraglutid täglich
- Ergebnis:
- Reduktion von 20 → 9 Migränetagen pro Monat
- Halbierung der Attackenfrequenz
- Schmerzintensität ↓ 40 %
- Lebensqualität ↑ 50 %
- Ein Patient war sogar komplett migränefrei
👉 Ursache: Vermutlich Senkung des intrakraniellen Drucks und Hemmung der CGRP-Freisetzung, des zentralen Migräne-Botenstoffs.
🩺 Weitere Einsatzgebiete
- Nicht-alkoholische Fettleber (NASH/NAFLD): weniger Leberfett & Entzündung (Lancet 2021).
- PCOS & Zyklusstörungen: bessere Insulin-Sensitivität, regulierter Zyklus (Hum Reprod 2015).
- Nierenschutz: langsamere Verschlechterung der Nierenfunktion (NEJM 2019).
- Schlafapnoe: Reduktion von Atemaussetzern durch Gewichtsverlust.
📚 Quellen (Auswahl)
- Wilding JPH et al. N Engl J Med. 2021;384:989–1002.
- Marso SP et al. LEADER trial. N Engl J Med. 2016;375:311–322.
- Marso SP et al. SUSTAIN-6. N Engl J Med. 2016;375:1834–1844.
- Gerstein HC et al. REWIND. Lancet. 2019;394:121–130.
- Newsome PN et al. Lancet. 2021;397:2161–2171.
- Hölscher C. Trends Pharmacol Sci. 2020;41(1):12–21.
- Braca S et al. Cephalalgia. 2024; [online ahead of print].
💡 Fazit
GLP-1-Agonisten sind mehr als Medikamente – sie sind ein Multitool der modernen Medizin. Von Gewichtsverlust bis Herzschutz, von Migräne bis Alzheimer: Die Forschung steht erst am Anfang, die Ergebnisse sind aber schon jetzt beeindruckend.
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Fall der Woche 2: Schlafstörungen durch frühen Hormonmangel Problem:Eine 46-jährige Patientin litt seit Monaten unter Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und plötzlichen Hitzewallungen. Sie war überrascht, dass diese Beschwerden schon so früh auftreten konnten – „die Wechseljahre liegen doch noch in der Ferne“. Analyse:Die Hormonuntersuchung zeigte jedoch klar: deutlicher Progesteronmangel. Das kommt bei Frauen ab Mitte 40 häufiger […]
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Fall der Woche 1: Erschöpft und antriebslos – Eisenmangel im Alltag
Eine 38-jährige Patientin kam mit dem Gefühl völliger Erschöpfung in die Praxis. Sie berichtete, dass sie schon nach kleineren Belastungen müde war und kaum noch Konzentration für ihre Arbeit aufbrachte. Gleichzeitig litt sie unter Haarausfall und brüchigen Nägeln – an Eisenmangel hatte sie dabei nie gedacht. Analyse:In der Laboruntersuchung zeigte sich ein deutlicher Eisenmangel. Alle […]
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Die Medizin der Zukunft
Der Krankheitsverlauf von COVID-19 ist nicht ohne Weiteres allgemeingültig bestimmbar. Es gibt jedoch einige Indikatoren, die darauf hinweisen, dass es sich (nicht) um eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus handelt.
Betrachten Sie nicht die einzelnen Symptome, sondern stets das Gesamtbild. Achten Sie grundsätzlich auf die Kombination der Symptome. Daran lässt sich meistens schon einmal ein erster Verdacht ableiten, um welche Erkrankung es sich handeln könnte.
Zu den häufig anzutreffenden Krankheitsbildern in der Sprechstunde gehört der Eisenmangel. Dieser hat sehr viele Ursachen und kann sich in vielerlei Symptomen äußern. Man muss jedoch zunächst zwischen einer Eisenmangelanämie und einem Eisenmangelsyndrom unterscheiden. Letzteres ist leider bisher nicht unter diesem Namen sehr geläufig. Es handelt sich dabei um einen latenten Eisenmangel. Dieser betrifft nicht einen erniedrigten Hämoglobin-Wert (roter Blutfarbstoff) im Blut, aber schon einen erniedrigten Ferritin (Eisenspeicher-Wert).
Symptome von Eisenmangel
Mögliche Symptome einer Mangelerscheinung können jedoch bereits bei einem Eisenmangelsyndrom wegweisend sein. Zu den Symptomen gehören unter anderem:
- Müdigkeit
- schnelle Erschöpfung
- Nervosität und Reizbarkeit
- Blässe
- Neigung zu Kopfschmerzen
- Konzentrationsstörungen
- brüchige Fingernägel
- Mundwinkelrhagaden
- Haarausfall
- Verdauungsströrungen
- Nackenverspannungen
- Schwindel
- Depression
- Restless legs
Eisenmangel – Das sind die Ursachen
Wie schon erwähnt können die Ursachen sehr vielfältig sein und können hier daher nicht komplett aufgeführt werden. Grundlegend handelt es sich meist um eines der unten aufgeführten Probleme, da der Körper auf eine Aufnahme des Eisens von außen angewiesen ist. Es kann zum Beispiel zu einem chronischen oder akuten Eisenverlust sowie verminderte Aufnahme oder auch verstärktem Verbrauch kommen.
Zu den häufigsten Ursachen für einen meist nur latenten Eisenmangel (Eisenmangelsyndrom) gehören Menstruationsblutungen die teilweise sehr ausgeprägt sein können, Ernährung (z.B. vegetarisch/vegan), blutverdünnende Medikamente (z.B. Marcumar, Asperin, Clopidogrel etc.), die meist von älteren Patienten eingenommen werden und Leistungssport, der meist einen erhöhten Eisenverbrauch vom Organismus fordert.
Mehr zu den Ursachen lesen
Diagnostik
Die Diagnostik eines Eisenmangels bedarf einer guten Systematik. Sie ist eine Mischung unter anderem aus der individuellen Symptomatik, einer ausführlichen Anamnese, der Erfahrung des Arztes und der zur Verfügung stehenden Diagnostik mittels Laborbefunden (hierzu zählen ggf. weiterführenden Untersuchungen wie z.B. Magen und Darmspiegelungen). Hierzu Bedarf es nicht selten eine Konsultation entsprechender Fachkollegen wie Gastroenterologen und Hämatologen. In einigen Fällen ist es ratsam einen auf Eisenmangel spezialisierten Arzt aufzusuchen.
Es besteht seit dem Jahr 2005 ein stetig anwachsendes Netzwerk von erfahrenen und zertifizierten Ärztlichen Eisenzentren. Durch ihre Erfahrung sind sie in der Lage, ihren Patienten eine bestmögliche, wirksame und vor allem eine sichere Therapie sowie Prävention zu bieten (Swiss Iron System SIS). In Deutschland, in der Schweiz und in Österreich befinden sich die derzeitigen Eisenzentren Hauptsächlich. Sie arbeiten unter der Aufsicht, der SIHO. Dabei überwachen sie die Behandlungen bezugnehmend auf Kosteneffizienz, Erfolgsquote und Nebenwirkungen.
Nach ausführlicher Diagnostik kann die Ursache für einen Eisenmangel leider oft nicht behoben werden, so dass die erhöhte Zufuhr von Eisen als Kompensation des Problems von Nöten ist. Diese kann durch eine Nahrungsumstellung, Tabletten oder in sehr seltenen Fällen, bei zum Beispiel Unverträglichkeit gegenüber der Eisentabletten, durch Eiseninfusionen behoben werden.
Eisenquellen
Wenn die Gründe für einen Eisenmangel manchmal nicht so einfach behoben werden können, dann Bedarf es sehr viel Geduld. Es sollte zunächst versucht werden die Ursachen auf ein Minimum zu reduzieren. Gleichzeitig sollte an eine eventuelle Ernährungsumstellung gedacht werden.
Gut verwertbare Eisenquellen sind Schweineleber, Innereien oder Fleischprodukte. Der Gehalt an Eisen in pflanzlichen Produkten ist jedoch oft gleich wie bei tierischen Produkten. Zum Beispiel bei Petersilie und Rindsleber ist der Gehalt an Eisen nahezu gleich. Höher ist der Gehalt noch bei Sesamsamen z.B in Form von Tahin, einer Sesampaste (10mg pro 100g!). Auch Hülsenfrüchte (meist Linsen) und Nüsse haben einen sehr hohen Eisengehalt.

Auf diesem Bild sehen Sie ein Beispiel für eine Nahrungsergänzung bei vegetarischer Ernährung – Sesam, Petersilie, Sonnenblumenkernen, Spirulina, Nüsse und ggf Eisenampulle
Da man die Eisenaufnahme durch Vitamin C enorm steigern kann, empfiehlt es sich den Anteil an frischem unverarbeiteten Pflanzen (Rohkost) zu erhöhen. Da Wildkräuter den höchsten Anteil an Vitamin C und an Eisen enthalten, hat man hierdurch die perfekte Kombination von beidem. Experten empfehlen einen Rohkostanteil von 50 Prozent. Dabei nimmt man zusätzlich noch den höchstmöglichen Anteil an weiteren hochwertigen Vitalstoffen wie Vitaminen, hochwertigem Eiweiß, sekundären Pflanzenstoffen und Spurenelementen auf.
Vorsicht Hemmstoffe!
Leider gibt es noch eine recht hohe Anzahl an Nahrungsmitteln, die eine Eisenaufnahme hemmen können. Daher sollte man diese nicht zusammen in einer Mahlzeit mit eisenhaltigen Nahrungsmitteln mischen. Darunter befinden sich z.B.:
– Phytinsäure (unfermentiertem Vollkorngetreide und unfermentierten Hülsenfrüchten)
– Chlorogensäure (in Kaffee)
– Oxalate (in Spinat, Rhabarbar, Kakao)
– Tannin (Rotwein, Schwarzer Tee)
– Magensäurehemmende Medikamente (Antazida)
– Alginate (in Fertigspeisen und Puddingpulver)
Links:
Eisenzentrum.org – weiterführende Literatur
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Tel: 0431 88607933
Fax: 0431 88607939
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