Der Krankheitsverlauf von COVID-19 ist nicht ohne Weiteres allgemeingültig bestimmbar. Es gibt jedoch einige Indikatoren, die darauf hinweisen, dass es sich (nicht) um eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus handelt.

Betrachten Sie nicht die einzelnen Symptome, sondern stets das Gesamtbild. Achten Sie grundsätzlich auf die Kombination der Symptome. Daran lässt sich meistens schon einmal ein erster Verdacht ableiten, um welche Erkrankung es sich handeln könnte.

Zu den häufig anzutreffenden Krankheitsbildern in der Sprechstunde gehört der Eisenmangel. Dieser hat sehr viele Ursachen und kann sich in vielerlei Symptomen äußern. Man muss jedoch zunächst zwischen einer Eisenmangelanämie und einem Eisenmangelsyndrom unterscheiden. Letzteres ist leider bisher nicht unter diesem Namen sehr geläufig. Es handelt sich dabei um einen latenten Eisenmangel. Dieser betrifft nicht einen erniedrigten Hämoglobin-Wert (roter Blutfarbstoff) im Blut, aber schon einen erniedrigten Ferritin (Eisenspeicher-Wert).

Symptome von Eisenmangel

Mögliche Symptome einer Mangelerscheinung können jedoch bereits bei einem Eisenmangelsyndrom wegweisend sein. Zu den Symptomen gehören unter anderem:

  • Müdigkeit
  • schnelle Erschöpfung
  • Nervosität und Reizbarkeit
  • Blässe
  • Neigung zu Kopfschmerzen
  • Konzentrationsstörungen
  • brüchige Fingernägel
  • Mundwinkelrhagaden
  • Haarausfall
  • Verdauungsströrungen
  • Nackenverspannungen
  • Schwindel
  • Depression
  • Restless legs

Eisenmangel – Das sind die Ursachen

Wie schon erwähnt können die Ursachen sehr vielfältig sein und können hier daher nicht komplett aufgeführt werden. Grundlegend handelt es sich meist um eines der unten aufgeführten Probleme, da der Körper auf eine Aufnahme des Eisens von außen angewiesen ist. Es kann zum Beispiel zu einem chronischen oder akuten Eisenverlust sowie verminderte Aufnahme oder auch verstärktem Verbrauch kommen.

Zu den häufigsten Ursachen für einen meist nur latenten Eisenmangel (Eisenmangelsyndrom) gehören Menstruationsblutungen die teilweise sehr ausgeprägt sein können, Ernährung (z.B. vegetarisch/vegan), blutverdünnende Medikamente (z.B. Marcumar, Asperin, Clopidogrel etc.), die meist von älteren Patienten eingenommen werden und Leistungssport, der meist einen erhöhten Eisenverbrauch vom Organismus fordert.

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Diagnostik

Die Diagnostik eines Eisenmangels bedarf einer guten Systematik. Sie ist eine Mischung unter anderem aus der individuellen Symptomatik, einer ausführlichen Anamnese, der Erfahrung des Arztes und der zur Verfügung stehenden Diagnostik mittels Laborbefunden (hierzu zählen ggf. weiterführenden Untersuchungen wie z.B. Magen und Darmspiegelungen). Hierzu Bedarf es nicht selten eine Konsultation entsprechender Fachkollegen wie Gastroenterologen und Hämatologen. In einigen Fällen ist es ratsam einen auf Eisenmangel spezialisierten Arzt aufzusuchen.

Es besteht seit dem Jahr 2005 ein stetig anwachsendes Netzwerk von erfahrenen und zertifizierten Ärztlichen Eisenzentren. Durch ihre Erfahrung sind sie in der Lage, ihren Patienten eine bestmögliche, wirksame und vor allem eine sichere Therapie sowie Prävention zu bieten (Swiss Iron System SIS). In Deutschland, in der Schweiz und in Österreich befinden sich die derzeitigen Eisenzentren Hauptsächlich. Sie arbeiten unter der Aufsicht, der SIHO. Dabei überwachen sie die Behandlungen bezugnehmend auf Kosteneffizienz, Erfolgsquote und Nebenwirkungen.

Nach ausführlicher Diagnostik kann die Ursache für einen Eisenmangel leider oft nicht behoben werden, so dass die erhöhte Zufuhr von Eisen als Kompensation des Problems von Nöten ist. Diese kann durch eine Nahrungsumstellung, Tabletten oder in sehr seltenen Fällen, bei zum Beispiel Unverträglichkeit gegenüber der Eisentabletten, durch Eiseninfusionen behoben werden.

Eisenquellen

Wenn die Gründe für einen Eisenmangel manchmal nicht so einfach behoben werden können, dann Bedarf es sehr viel Geduld. Es sollte zunächst versucht werden die Ursachen auf ein Minimum zu reduzieren. Gleichzeitig sollte an eine eventuelle Ernährungsumstellung gedacht werden.

Gut verwertbare Eisenquellen sind Schweineleber, Innereien oder Fleischprodukte. Der Gehalt an Eisen in pflanzlichen Produkten ist jedoch oft gleich wie bei tierischen Produkten. Zum Beispiel bei Petersilie und Rindsleber ist der Gehalt an Eisen nahezu gleich. Höher ist der Gehalt noch bei Sesamsamen z.B in Form von Tahin, einer Sesampaste (10mg pro 100g!). Auch Hülsenfrüchte (meist Linsen) und Nüsse haben einen sehr hohen Eisengehalt.

Holztisch mit Sesam, Petersilie, Sonnenblumenkernen, Spirulina und Eisenampulle

Auf diesem Bild sehen Sie ein Beispiel für eine Nahrungsergänzung bei vegetarischer Ernährung – Sesam, Petersilie, Sonnenblumenkernen, Spirulina, Nüsse und ggf Eisenampulle

Da man die Eisenaufnahme durch Vitamin C enorm steigern kann, empfiehlt es sich den Anteil an frischem unverarbeiteten Pflanzen (Rohkost) zu erhöhen. Da Wildkräuter den höchsten Anteil an Vitamin C und an Eisen enthalten, hat man hierdurch die perfekte Kombination von beidem. Experten empfehlen einen Rohkostanteil von 50 Prozent. Dabei nimmt man zusätzlich noch den höchstmöglichen Anteil an weiteren hochwertigen Vitalstoffen wie Vitaminen, hochwertigem Eiweiß, sekundären Pflanzenstoffen und Spurenelementen auf.

Vorsicht Hemmstoffe!

Leider gibt es noch eine recht hohe Anzahl an Nahrungsmitteln, die eine Eisenaufnahme hemmen können. Daher sollte man diese nicht zusammen in einer Mahlzeit mit eisenhaltigen Nahrungsmitteln mischen. Darunter befinden sich z.B.:

– Phytinsäure (unfermentiertem Vollkorngetreide und unfermentierten Hülsenfrüchten)

– Chlorogensäure (in Kaffee)

– Oxalate (in Spinat, Rhabarbar, Kakao)

– Tannin (Rotwein, Schwarzer Tee)

– Magensäurehemmende Medikamente (Antazida)

– Alginate (in Fertigspeisen und Puddingpulver)

Links:

Eisenzentrum.org – weiterführende Literatur

„Guter Osteopath? Worauf muss ich da achten?“ Einen guten Osteopathen zu finden ist für viele Menschen oft nicht einfach. Nicht nur in meiner Arbeit als Hausarzt in Kiel, sondern auch im Bekanntenkreis werde ich hierzu oft befragt. Da es zu diesem Thema auch im Internet kaum Informationen gibt, habe ich mich dazu entschlossen hierzu einen Artikel zu schreiben.

Der Bergriff Osteopath ist in Deutschland bisher im Gegensatz zu vielen anderen Länder wie z.B. den USA, wo man Osteopathie seit vielen Jahren studieren kann und die Ausbildung zum Beruf Osteopath mit dem Arztberuf verglichen werden kann, nicht anerkannt (außer in Hessen). Daher kann sich quasi jeder Osteopath nennen. Es gibt aber wesentliche Unterschiede in der Art der Ausbildung.

Der Hintergrund

In Deutschland sind (außer an ein paar Vollzeitschulen) nur Heilpraktiker, Physiotherapeuten und Ärzte befugt, an einer Ausbildung oder einem Studium zum Osteopathen teilzunehmen. Die Ausbildungsinhalte können von Schule zur Schule stark variieren.

In den letzten Jahren sind starke Bestrebungen unternommen wurden, um einheitliche Ausbildungsinhalte einzuführen. In diesem Zuge sind in den meisten Ausbildungsstätten sehr hohe Qualitätsstandards eingeführt worden.

Die unterschiedliche Ausbidungswege  

Es gibt jedoch weiterhin sehr unterschiedliche Wege seine Ausbildung zu absolvieren. Man kann zum Beispiel „osteopathische Techniken“ an Wochenendkursen in 1-2 Jahren erlernen. Hier werden jedoch nur Techniken unterrichtet keine Osteopathie!

Schon Dr. Andrew Taylor Still (Entdecker der Osteopathie) hat immer wieder darauf hingewiesen, dass man sich zunächst intensiv mit dem philosophischen Hintergrund und der Anatomie des Menschen beschäftigt haben muss, um osteopathisch (be)handeln und denken zu können.

Mittlerweile lernen in Deutschland fast alle Physiotherapeuten und Heilpraktiker die Osteopathie an einer 4 bis 5-jährigen berufsbegleitenden Ausbildung bzw. Teilzeitstudium.

Ärzte können drei verschieden Ausbildungswege wählen, um sich am Ende einer Ausbildung Osteopath nennen zu dürfen:

1. Variante: 4 bis 5 Jahre Ausbildungszeit

Sie entscheiden sich wie die anderen Berufsgruppe für einen langen Ausbildungsweg, indem sie sich für die ausführliche und qualitativ hochwertige Variante entscheiden und es in einem 4 bis 5 jährigem berufsbegleitenden Ausbildung/Studium erlenen oder …

2. Variante: 1-2 Jahre Ausbildungszeit

Sie wählen einen deutlich kürzeren Ausbildungsweg. Sie haben nämlich auch die Möglichkeit eine Osteopathie-Ausbildung aufbauend auf einer bereits abgeschlossenen Weiterbildung in Manueller Medizin/Chirotherapie zu absolvieren. Um Sich dann Osteopath nennen zu können, benötigen sie hier nur noch etwa 300 Unterrichtseinheiten im Gegensatz zu den 1350 Stunden einer langen Ausbildung.

3. Variante: Integriertes Curriculum (Manuelle Medizin/Chirotherpie inklusive Osteopathie) etwa 3 1/2 Jahre

Eine weitere Variante für Mediziner ist die Integration der Ausbildung in Manueller Medizin/Chiropraktik  in die Osteopathieausildung. So kann in einem Zeitraum von etwa 3 1/2 Jahren ein Diplom in osteopatischer Medizin erlangt werden.  (Quelle www.daao.info)

Seit ein paar Jahren kann man Osteopathie in Deutschland auch in einem vierjährigem Vollzeitstudium erlernen. Die Anzahl dieser Standorte ist momentan aber noch sehr begrenzt.

An den oben aufgeführten Beispielen sehen Sie wie unterschiedlich eine Ausbildung zum Osteopathen aussehen kann.

Umso wichtiger ist es, dass die Qualität der Ausbildung durch Fachverbände gesichert wird. Durch selbstdefinierte Aufnahmebedingungen wie zum Beispiel eine abgeschlossene Osteopathieausbildung, einer Mindestanzahl von Unterrichtseinheiten und einer Abschlussarbeit, kann eine hohe Qualität der Ausbildung gewährleistet werden. Ein weiteres Qualitätskriterium für die Fortführung der Mitgliedschaft um in einem Verband auf der Therapeutenliste zu erscheinen ist die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen.

Die Fachverbände haben als Aufnahmekriterium unterschiedliche Standards definiert. Einigen Verbänden reicht es aus, wenn man sich in einer Osteopathieausbildung befindet. Therapeuten, die sich noch in einer Ausbildung befinden, landen werden von den Verbänden nicht auf den Therapeutenlisten im Internet gelistet oder führen die Bezeichnung i.A. = in Ausbildung.

Aufgrund der Qualitätssicherung (meist 5-jährige Ausbildung mind. 1350 Unterrichtsstunden), den die allermeisten Fachverbände fordern, um auf deren Webseite als Therapeut aufgenommen zu werden, kann größtenteils gesichert werden, dass die potentiellen Patienten an hochqualifizierte osteopathisch arbeitende Therapeuten weiterempfohlen werden können.

Liste der Verbände, die eine Mindestanzahl von 1350 Unterrichtseinheiten (UE) fordern:

BVO – Bundesverband Osteopathie e.V.  (inklusive Liste von mind. 800 UE)

VOD – Verband der Osteopathen Deustchland e.V.

DÄGO – Deutsche Ärztegesellschaft für Osteopathie e.V.

ROD – Register der traditionellen Osteopathen in Deutsschland

VFO – Verband freier Osteopathen e.V.

Kinderosteopathie – Liste hochqualifizierte Therapeuten:

DGKO – Deutsche Gesellschaft für Kinderosteopathie

Osteokompass

Einen hochqualifizierten Therapeuten für Osteopathie oder Kinderosteopathie finden sie zudem auf der Internetseite Osteokompass. Dies ist eine Info- und Arbeitsportal zum Thema Osteopathie, welches sich wie der VOD und der BVO sehr hohe Qualitätsstandards zur Aufnahme der Osteopathen in die Therapeutenliste gesetzt hat. Die Internetseite Osteokompass bietet nach meinem aktuellen Wissensstand die ausführlichsten Informationen zu den jeweiligen Osteopathen. Hier werden auch die Anzahl der Jahre, die der Osteopath gelernt hat sowie das Abschlussjahr aufgelistet.  Die Liste ist aber auch nicht komplett, da sich nicht alle Osteopathen Deutschlands darauf befinden.

Wissenschaft, Kunst und Philosophie

Zur Ergänzung muss hinzugefügt werden, dass die Osteopathie eine Wissenschaft, Kunst und Philosophie ist, die nur durch selbst gemachte Erfahrung des Therapeuten erlernt werden kann. Dies erfordert natürlich neben einer fundierten Ausbildung in den verschiedensten Fachdisziplinen wie z.B. der Anatomie und Physiologie  eine ganze Menge an Übung und Bereitschaft um sich weiter zu entwickeln.

Erfolgreiche Behandlung

Der Erfolg einer osteopathischen Behandlung hängt von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Eine deutliche Verbesserung der Symptomatik sollte sich nach mindestens zwei bis drei (in aller seltensten Fällen drei bis vier) Behandlungen einstellen. Sofortige Erfolge sind jedoch zu Erwarten und keine Seltenheit.

Hier finden Sie eine Auswahl der Links zu den oben genannten Osteopathenlisten:

Osteokompass:

http://osteokompass.de/de-osteopathenliste-liste.html

Bundesverband Osteopathie e.V. (BVO):

http://www.bv-osteopathie.de/de-therapeutenliste.html
Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD):

http://www.osteopathie.de/de-therapeuten-therapeutenliste.html

Autor: Dr. med. Artur Teichgräber

Falls Sie Fragen zu diesem Thema haben sollten, dann können Sie uns hierzu gerne per Telefon oder Email kontaktieren. Wir freuen uns über jegliche Anregungen und Kommentare zum Thema!

Behandlungskosten – Osteopathie  – Was zahlt die Krankenkasse

Sie wollen wissen, welche Krankenkasse eine Behandlung für Osteopathie bezahlt? Ich habe – ohne Gewähr – eine Liste zusammengetragen und in meinem Blog veröffentlich.

http://www.osteopathie-in-kiel.net/osteomedicum-osteopathie-kiel/kosten/liste-der-gesetzlichen-krankenkassen/