Die Osteopathie ist ein ganzheitliches Behandlungskonzept mit erfolgversprechenden und schonenden Behandlungen sowie einem breitem Spektrum an Einsatzmöglichkeiten.
Erfahren Sie in diesem Artikel:
- Wie hilft die Osteopathie bei Bandscheibenvorfällen?
- Was macht der Osteopath bei Rückenschmerzen?
- Wie kann eine osteopathische Behandlung bei einer Schwangerschaft helfen?
- Können auch Kinder osteopathisch behandelt werden?
- Welche häufigen Fragen kommen zum Thema Osteopathie auf?
Was ist Osteopathie?
Die Osteopathie beschreibt eine ganzheitliche und manuelle Heilmethode, die darauf abzielt, nicht die Symptome, sondern die Ursachen einer Krankheit oder eines Beschwerdebildes zu behandeln.
Das wichtigste Werkzeug des Osteopathen sind seine Hände, mit welchen die Diagnose erstellt und eine sanfte und doch effektive Behandlung eingeleitet werden kann.
Aus dem griechischen übersetzt, bedeutet Osteopathie so viel wie “Leiden der Knochen”. Die Heilmethode beachtet jedoch auch weitere anatomische Strukturen wie den gesamten Bewegungsapparat, den Schädel, das zentrale Nervensystem (ZNS) sowie die inneren Organe.
Einige typische Einsatzgebiete der Osteopathie sind:
- Bandscheibenvorfälle und Hexenschüsse
- Rückenbeschwerden
- Verletzungen von Bändern und Muskeln
- Tinnitus oder Migräne
- Hormonelle Störungen
- Schwangerschaftsbeschwerden
So läuft eine Behandlung in der Osteopathie ab
Vor jeder osteopathischen Behandlung steht die sogenannte Anamnese, bei welcher nach aktuellen Beschwerden und der Krankheitsgeschichte gefragt wird.
Anschließend untersucht der Osteopath den Patienten umfassend, wobei die Hände das wichtigste Werkzeug des Osteopathen darstellen.
Spannungen, eingeschränkte gewebliche Aktivitäten und eventuelle Funktionsstörungen werden ertastet und mit manuellen Techniken behandelt, sodass die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden.
Weiterhin sollte betont werden, dass die Behandlung in der Osteopathie stets individuell abläuft. Sowohl die Art der Behandlung als auch die Dauer variieren. Während bei einigen Patienten bereits eine Behandlung ausreicht, benötigen andere Patienten und Beschwerden drei bis vier oder mehr Sitzungen.
Erfahren Sie im nachfolgenden Artikel mehr über die Behandlung von Bandscheibenvorfällen, Rückenschmerzen sowie der Einsatz der Osteopathie bei Schwangerschaften und Kindern.
Bandscheibenvorfall: Infos und osteopathische Behandlung
Sie heben eine Getränkekiste aus dem Auto, spielen gerade Tennis oder wollen sich den Schuh zubinden und plötzlich schießt ein Schmerz durch Ihren Rücken – dann kann ein Bandscheibenvorfall Ursache der meist sehr starken Schmerzen sein. Bei einigen Patienten strahlen die Beschwerden in die Arme und Beine aus. Die Gliedmaßen können dann kribbeln, einschlafen oder sich taub anfühlen.
In der Regel lassen sich Bandscheibenvorfälle gut mit einer Kombinationstherapie aus Schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln sowie einer konservativen Therapie wie Krankengymnastik und Osteopathie behandeln. Treten in Folge des Bandscheibenvorfalls jedoch Lähmungen oder eine Inkontinenz auf oder lindern die gewählten Methoden die Schmerzen nicht dauerhaft, können Ärzte den Vorfall operieren.
Nehmen Sie Ausfall- oder Lähmungserscheinungen an Armen oder Beinen wahr, rufen Sie bitte sofort die 112. Dann kann es sich um einen Notfall handeln, bei dem schnelle Hilfe erforderlich ist.
Ursachen von Bandscheibenvorfällen
Die menschliche Wirbelsäule unterteilt sich in verschiedene Bereiche: Die Halswirbelsäule trägt unseren Kopf. In Höhe der Brust liegt der Abschnitt der Brustwirbelsäule und über dem Gesäß die Lendenwirbelsäule.
Zwischen den einzelnen Wirbeln befinden sich die Bandscheiben, die die Aufgabe kleiner Puffer übernehmen. Sie bestehen aus einer festen Hülle und einem gallertartigen Kern. So sind sie flexibel und können Stöße abfedern oder starken Druck minimieren, der beispielsweise entsteht, wenn wir schwer heben.
Über Nacht speichert der Gallertkern Flüssigkeit, sodass er tagsüber Druck abfedern kann. Trinken und bewegen wir uns jedoch zu wenig, ist diese Funktion gestört.
Ebenso erhöht Übergewicht das Risiko für Bandscheibenvorfälle, genau wie stark belastende Sportarten und eine dauerhafte Fehlhaltung am Arbeitsplatz. Dann lastet auf den Faserringen der Bandscheiben so ein enormer Druck, dass sie Risse bekommen können. Eine falsche Bewegung reicht dann oft aus, damit der Gallertkern aus der Hülle tritt und auf die Nervenbahnen an der Wirbelsäule drückt.
Mögliche Ursachen im Überblick:
- Rückenbelastende Sportarten wie Tennis, Skifahren und Turnen
- Fehlhaltungen am Arbeitsplatz durch falsch eingestellte Büromöbel
- Schweres Heben bei der Arbeit oder im Garten
- Vorerkrankungen der Wirbelsäule, die den Druck auf die Bandscheiben erhöhen
- Übergewicht
- Bewegungsmangel – fehlen der stützenden Muskulatur entlang der Wirbelsäule
- Flüssigkeits- und Nährstoffmangel
- Erkrankungen der Organe
- Verklebte Faszien und verspannte Muskeln
Typische Symptome bei Bandscheibenvorfällen
In vielen Fällen bemerken Betroffene gar nicht, dass sie an einem Bandscheibenvorfall leiden. Erst wenn der Gallertkern auf die Nervenbahnen oder das Rückenmark drückt, kommt es zu den typischen Beschwerden: starke Schmerzen, die in Bewegung immer schlimmer werden.
In 90 Prozent der Fälle ist die Lendenwirbelsäule betroffen. Dort drückt die ausgetretene Bandscheibe auf den Ischiasnerv.
Die Folge: Die Schmerzen ziehen oft bis in die Beine, sie beginnen zu kribbeln oder es kommt zu einem Taubheitsgefühl. Manchmal ist dann auch die Muskulatur geschwächt und die Betroffenen können nicht mehr auf den Zehenspitzen oder Fersen stehen.
Im Bereich des Brustbeins sowie an der Halswirbelsäule (HWS) treten deutlich seltener Bandscheibenvorfälle auf und machen sich häufig mit Lähmungserscheinungen in den Armen sowie Schmerzen im Nacken bemerkbar.
Suchen Sie bei folgenden Symptomen bitte sofort einen Arzt auf. Hier besteht dringender Handlungsbedarf („Red Flags“ – das sind absolute Notfallanzeichen):
- Starke Rückenschmerzen nach einem Unfall oder einer Verletzung
- Schmerzen bei bestehender Osteoporose
- Rückenschmerzen infolge eines Tumors
- Wenn Sie unerwartet Gewicht verlieren
- Fieber in Kombination mit Rückenschmerzen
- Wenn die Rückenschmerzen nachts schlimmer werden
- Voranschreitende und immer wiederkehrende Nervenausfälle
- Nachlassende Schmerzen und Parese (unvollständige Lähmung)
- Kauda-Syndrom (Querschnittlähmung)
- Miktionsstörung (Harnverhalt, Überlaufblase, Inkontinenz)1
Ärztliche und osteopathische Diagnose
Um herauszufinden, ob es sich bei starken Rückenschmerzen um einen Bandscheibenvorfall handelt, führen wir zunächst ein Anamnesegespräch durch und stellen Ihnen unter anderem folgende Fragen2:
- Wie sind die Beschwerden entstanden? Gab es einen Auslöser?
- Können Sie den Schmerz lokalisieren? Sitzt er am Hals, in Höhe des Brustbeins oder im unteren Rücken?
- Können Sie den Schmerz beschreiben? Ist er dumpf und drückend oder eher ziehend und schießend?
- Strahlt der Schmerz in Arme oder Beine aus?
- Seit wann haben Sie diese Beschwerden?
- Wann wird der Schmerz besser, wann schlimmer?
Weiterhin befragen wir Sie zu Ihren Lebensgewohnheiten, welchen Freizeitaktivitäten Sie nachgehen, ob und wie viel Sport Sie treiben und wie Ihr Arbeitsalltag aussieht – ebenso zu bekannten organischen Problemen, älteren Operationsnarben und Vorerkrankungen.
Anschließend untersuchen wir Sie körperlich – und zwar ganzheitlich. Dazu gehört beispielsweise, dass wir prüfen, ob neurologische Ausfallerscheinungen vorliegen, ob die Organe frei im Bauchraum liegen, wie beweglich die Wirbelsäule ist und ob Gliedmaßen kribbeln.
Ein bekannter Test (Bragard-Test) ist zudem: Der Patient legt sich auf den Rücken und streckt die Beine aus. Der Arzt nimmt ein Bein und führt die Fußspitze gerade nach oben. Schießt dabei ein Schmerz durch den Rücken, ist das ein Anzeichen für einen Bandscheibenvorfall.
Der Ursache auf den Grund gehen
Wichtig ist außerdem, die Ursachen für den Bandscheibenvorfall zu finden. Denn oft stecken dahinter mehrere Faktoren. Beispielsweise kann das Stoffwechselsystem gestört sein.
In einigen Fällen gerät auch der Säure-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht. Das kann zu einer Schwäche des Gewebes führen. Menschen, die Jahrzehnte lang rauchen, erhöhen ihr Risiko für Arteriosklerose, also einer Verkalkung der Hauptschlagader.
Das sorgt dafür, dass Muskulatur, Bänder und Sehnen rund um die Bandscheibe schlechter durchblutet werden. Auch die Hülle der Bandscheibe kann in Mitleidenschaft gezogen werden.
Neben ruckartigen Bewegungen und belastenden Sportarten können auch Fehlhaltungen, Flüssigkeitsmangel und verklebte Faszien dazu beitragen, dass auf den Bandscheiben mehr Druck lastet, als sie aushalten.
Wir untersuchen dann, ob über verklebte Faszien, Narben oder Muskelketten verschiedene Druck- oder Zugkräfte auf die Wirbelsäule wirken.
Außerdem müssen wir andere Ursachen für die Schmerzen ausschließen, da häufig bei Spinalkanalstenosen, also einer Einengung eines bestimmten Nervs, ähnliche Beschwerden auftreten wie bei einem Bandscheibenvorfall. Auch eine Arthrose im Hüftgelenk oder eine arterielle Verschlusskrankheit verursachen Rückenschmerzen.
Bei einem Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall ist es häufig notwendig, bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) einzusetzen, um zu lokalisieren, wo genau sich der Vorfall befindet und wie stark der Kern auf Nerven oder Rückenmark drückt.
Behandlungsmöglichkeiten von Bandscheibenvorfällen
Laut einer Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie gliedert sich eine Therapie bei Bandscheibenvorfällen in folgende Bereiche – je nach Schwere der Beschwerden: Aufklärung, Rückenschule und Bewegungstherapie, physikalische und manuelle Therapie, Pharmakotherapie und invasive beziehungsweise operative Verfahren.3
Die passende Behandlung richtet sich also immer nach den konkreten Symptomen der Patienten. Sie ist individuell von Patient zu Patient unterschiedlich.
In den meisten Fällen können die Beschwerden mit einer Kombinationstherapie aus schmerzstillenden und entzündungshemmenden Mitteln, einer manuellen Therapie und im weiteren Verlauf mit kräftigenden und wirbelsäulenstabilisierenden Übungen gelindert werden.
Operationen sind in der Regel erst sinnvoll, wenn alle anderen Methoden nicht anschlagen – oder es sich um Notfälle handelt.
Kombination aus Schmerzmitteln und Osteopathie
Wir verbinden bei unseren Behandlungen schulmedizinische und osteopathische Methoden, um Bandscheibenvorfälle so sanft wie möglich zu heilen.
Die Einnahme von Medikamenten ist dabei häufig sinnvoll, um die Patienten kurzfristig von den enormen Schmerzen zu befreien. Das ist wichtig, da viele bei starken Beschwerden eine Schonhaltung einnehmen und so dafür sorgen, dass der gesamte Körper in eine Schieflage gerät und Muskeln verspannen.
Außerdem sind häufig die Nervenbahnen entzündet, wenn der Gallertkern auf sie drückt. Dann helfen entzündungshemmende Mittel, um die Schmerzen zu lindern.
In einigen Fällen kommen auch muskelentspannende Medikamente zum Einsatz. Damit soll eine verkrampfte Muskulatur gelockert und die damit einhergehenden Beschwerden minimiert werden.
Früher empfahlen Ärzte, bei Rückenschmerzen das Bett zu hüten. Diese Einschätzung ist längst überholt. Besser ist es, bereits frühzeitig mit einer manuellen Therapie zu beginnen.4 Dabei geht es darum, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu erhalten, die Bandscheiben weiterhin mit Flüssigkeit zu versorgen und die Muskulatur zu lockern.
Das geschieht bei uns zum Beispiel mit funktionellen Techniken, General Osteopathic Treatments (GOT), also Behandlungen, die unter anderem das Lymphsystem anregen oder mithilfe von Muskel-Energie-Techniken (MET). Dabei behandeln wir die akut betroffenen Segmente der Wirbelsäule sehr vorsichtig und mit wenig Kraft.
Eine osteopathische Behandlung zielt zudem darauf ab, die Ursachen der Beschwerden zu beheben, um weitere Bandscheibenvorfälle in der Zukunft zu vermeiden.
Beispielsweise reduzieren wir mithilfe spezieller Techniken des Fasziendistorsionsmodells Spannungen, sprich: Wir massieren das Bindegewebe so, dass wir Muskulatur und Faszien lockern – was einer Studie zufolge chronische Rückenbeschwerden lindern kann.5
Langfristig sollte das Ziel einer Behandlung sein, die Muskeln rund um die Wirbelsäule so zu stärken, dass sie die Bandscheiben entlasten. Dazu zeigen wir Ihnen verschiedene Übungen, die Sie später auch zuhause durchführen können. Weiterhin geben wir Ihnen Ernährungstipps und Empfehlungen zur Entsäuerung des Gewebes mit basischen Anwendungen.
Osteopathische Therapiemöglichkeiten bei Bandscheibenvorfällen:
- Ganzheitliche Osteopathische Behandlung (GOT), Littlejohn und Wernham
- Strain-Counterstrain, Lawrence Jones
- Muskel-Energie-Techniken (MET), Fred Mitchell
- Fasziendistorsionsmodell (FDM) Stephen Typaldos
- kraniosakrale Techniken / Sutherland-Techniken, Dr. Sutherland
- funktionelle Techniken
- parietale Techniken mit High Velocity Low Amplitude (HVLA)
- Balanced ligamentous tension (BLT)
- viszerale Techniken nach Barrall
Erfolgsaussichten – Studien
Manuelle Therapie und weitere osteopathische Behandlungen können bei Bandscheibenvorfällen – besonders mit Nervenreizungen – gute Ergebnisse erzielen.
Einer österreichischen Studie zufolge konnten damit vor allem die Schmerzen signifikant gelindert werden, sodass die Patienten wieder besser am sozialen Leben teilnehmen konnten.6
Weiterhin gibt es ärztliche Leitlinien, die besagen, dass Operationen bei Bandscheibenvorfällen häufig nicht nötig sind – sondern nur dann zum Einsatz kommen sollten, wenn konservative Therapien nicht helfen oder die sogenannten „Red Flags“ vorliegen.7
Für unsere Patienten, die häufig unter Rückenschmerzen leiden, bieten wir eine Rückensprechstunde an. Wir begleiten Sie ein Jahr lang intensiv und behandeln die Ursachen Ihrer Schmerzen ganzheitlich – gerade bei organischen Problemen können in diesem Zeitraum Studien zufolge gute Erfolge erzielt werden.8
Unsere Tipps:
- Unterstützen Sie Ihre Wirbelsäule, indem Sie sich regelmäßig bewegen und die Muskulatur im Rücken gezielt stärken.
- Streben Sie ein normales Gewicht an und ernähren Sie sich gesund.
- Heben Sie nicht zu schwer.
- Überprüfen Sie Ihren Arbeitsplatz, achten Sie auf ergonomische und höhenverstellbare Büromöbel und lassen Sie sich Übungen für Ihren Rücken zeigen, die Sie zwischendurch im Sitzen ausführen können.
- Stehen Sie regelmäßig auf und gehen Sie einige Schritte.
In Deutschland gehören Rückenschmerzen zu den häufigsten Volkskrankheiten. Schätzungen zufolge leiden etwa 75 bis 85 Prozent9 der Menschen hierzulande gelegentlich oder dauerhaft unter Schmerzen entlang der Wirbelsäule.
Die Ursachen dafür sind vielfältig. Von spezifischen Auslösern sprechen Ärzte, wenn konkrete Erkrankungen vorliegen wie Bandscheibenvorfälle, Wirbelgleiten oder eine Skoliose. Unspezifische Ursachen liegen dann vor, wenn mit ersten klinischen Methoden kein Grund für die Schmerzen gefunden werden kann.10
In so einem Fall ist es wichtig, den gesamten Körper zunächst einmal genau zu untersuchen. Es gibt viele, auf den ersten Blick vielleicht unscheinbare Möglichkeiten, warum der Rücken schmerzt.
Häufig führen beispielsweise Vernarbungen dazu, dass der Körper in eine Schieflage gerät. Auch verklebte Faszien, also Bindegewebe, das Muskeln, Bänder und Organe umgibt, können ein Auslöser für die Beschwerden sein – ebenso wie Mangelerscheinungen aufgrund einer nährstoffarmen Ernährung.
Die gute Nachricht:
Die meisten Rückenschmerzen können wir mit konservativen Methoden behandeln. Das bedeutet, dass in der Regel keine Operation nötig ist. Wichtig ist, die genaue Ursache der Schmerzen zu erkennen und sie dann gezielt mit einer ganzheitlichen osteopathischen Herangehensweise zu therapieren.
Ursachen von Rückenschmerzen
Wenn das Kreuz ab und zu zwickt, zum Beispiel infolge leichter Verspannungen, ist das in der Regel harmlos. Meist verschwinden die Beschwerden von allein wieder. Wer jedoch häufiger mit Schmerzen zu kämpfen hat oder sie über mehrere Wochen anhalten, sollte sich professionelle Hilfe holen.
Mögliche Ursachen:
- Muskuläre Verspannungen (Nackenbereich und Hexenschuss)
- Bandscheibenvorfall
- Erkrankungen der Wirbelsäule (Skoliose, Morbus Scheuermann, Morbus Bechterew)
- Veränderungen an den Wirbeln (Osteoporose, Wirbelbrüche, Wirbelgleiten, Arthrose)
- Nervendefekte (Lumboischialgie, eingeklemmte Nerven, Rückenmarksprobleme)
- organische Ursachen (Nierenbeckenentzündungen, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, uvm.)
- Fasziale Beschwerden (Verklebungen)
- Narben (Sie können zu Schiefstellungen führen)
- alte Brüche
- Endometriose
- Stress
- Ernährungsstörungen
- Übergewicht
Typische Schmerz-Symptome
Je nachdem wo die Ursache liegt, fühlt sich der Schmerz unterschiedlich an. Verspannungen im Nackenbereich ziehen häufig in den Hals, oft auch bis hoch in den Kopf.
Bei einem Hexenschuss schießt, wie der Name schon sagt, ein steckender Schmerz meist durch die Lendenwirbelsäulengegend. Bandscheibenvorfälle gehen manchmal mit Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen einher und Wirbelbrüche können dazu führen, dass die Bewegungen eingeschränkt sind und man sich blockiert fühlt.
Ärztliche und osteopathische Diagnose
Um herauszufinden, wo die Ursache für die Beschwerden stecken, nehmen wir uns Zeit und führen mit unseren Patienten eine ausführliche Anamnese, also ein Gespräch zur Krankengeschichte, durch. Dabei berücksichtigen wir unter anderem folgende Punkte:
- Dauer der Rückenschmerzen:
Akute Schmerzen sind solche, die seit weniger als sechs Wochen und erstmals oder nach sechs schmerzfreien Monaten auftreten. Bei subakuten Schmerzen halten die Beschwerden länger als sechs Wochen an, sind aber noch nicht chronisch. Chronische Rückenschmerzen bestehen mindestens seit drei Monaten – oder auch dauerhaft. - Häufigkeit der Schmerzen:
Haben wir uns verlegen, bessern sich die Schmerzen meist nach einigen Tagen von allein. Andere Menschen haben aufgrund von Wirbelsäulen- oder organischen Erkrankungen dauerhaft Schmerzen. Hier stellt sich die Frage, wie häufig diese schließlich auftreten. - Intensität:
Wie stark Schmerzen sind, ist ein sehr subjektives Empfinden. Um herauszufinden, wie sehr sie die Patienten belasten, gibt es eine Schmerzskala: 1 gleich kaum spürbar bis 10 kaum auszuhalten. - Ort des Schmerzes:
Wichtig für eine richtige Diagnose ist auch, wo die Schmerzen genau auftreten: im unteren Rücken, in Höhe des Brustbeins oder am Hals. Außerdem fragen wir danach, ob die Schmerzen in Arme, Beine oder den Kopf ausstrahlen. - Sonstige Einflüsse:
Zur Anamnese gehören auch noch weitere Informationen. Beispielsweise die Fragen nach Verletzungen, Unfällen und Vorerkrankungen. Auch die Arbeitssituation spielt eine Rolle. Weiterhin fragen wir unsere Patienten nach psychischen Belastungen, die ebenfalls eine Auswirkung auf Rückenprobleme haben können.
Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung. Dabei ist es wichtig, den Körper ganzheitlich zu betrachten. Sprich: Nur, weil der Schmerz im Nacken spürbar ist, muss dort nicht auch der Auslöser sitzen.
Wir untersuchen bei unklarer Ursache beispielsweise auch die Organe oder schauen, ob verklebte Faszien den Schmerz auslösen. Es kann auch sein, dass Kiefer- oder Zahnprobleme für die Beschwerden verantwortlich sind. Um dies auszuschließen, empfiehlt es sich, auch einen Zahnarzt zu Rate zu ziehen.
In einigen Fällen greifen wir auf bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, eine Computertomographie (CT) oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) zurück, um beispielsweise Wirbelsäulenveränderungen zu erkennen.
Auch eine Blutuntersuchung kann Aufschluss über mögliche Mangelerscheinungen und eine dadurch verursachte Unterversorgung der Knochen und Bänder mit nötigen Vitalstoffen liefern.
Behandlungsmöglichkeiten
Eine Rückenschmerztherapie richtet sich nach den Ursachen sowie dem Schweregrad der Symptome. Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern und bestenfalls die Auslöser so zu behandeln, dass die Schmerzen dauerhaft verschwinden.
Beschwerden, die aufgrund von muskulären Verspannungen entstehen, lassen sich häufig mit Entspannungstechniken, Wärme, Sport und Massagen lindern.
Bei stressbedingten Rückenschmerzen kann weiterhin die Kraniosakraltherapie die Schmerzen lindern. Sind die Ursachen der Beschwerden organischer Natur, wenden wir unter anderem viszerale Techniken an.
In der Osteopathie betrachten wir Ihren Körper als Ganzes. Wir konzentrieren uns also nicht nur auf Ihren lokalen Schmerz, sondern untersuchen, welche Zusammenhänge in Ihrem Organismus gestört sein könnten.
So ist es beispielsweise hilfreich bei anhaltenden Wirbelsäulenschmerzen die umliegende Muskulatur und die im Inneren des Körpers befindlichen Faszien zu lockern.
Osteopathische Therapiemöglichkeiten bei Rückenschmerzen:
- Ganzheitliche Osteopathische Behandlung (GOT), Littlejohn und Wernham
- Strain-Counterstrain, Lawrence Jones
- Muskel-Energie-Techniken (MET), Fred Mitchell
- Fasziendistorsionsmodell (FDM), Stephen Typaldos
- kraniosakrale Techniken/Sutherland-Techniken, Dr. Sutherland
- funktionelle Techniken
- parietale Techniken mit High Vleocity Low Amplitude (HVLA)
- Balanced ligamentous tension (BLT)
- viszerale Techniken nach Barrall
Erfolgsaussichten – Studien
Es gibt mehrere randomisierte Studien von hoher Qualität, die einen Erfolg von Osteopathie bei akuten und chronischen, unspezifischen Rückenschmerzen belegen.
In den meisten Untersuchungen werden dabei osteopathische Behandlungen mit anderen konservativen Methoden wie Physiotherapie verglichen. Dabei schneiden die osteopathischen Therapien zum Teil besser, aber mindestens gleich gut ab.11
Unsere Tipps:
- Wer seinen Rücken gezielt stärken möchte, sollte seine Muskulatur trainieren.
- Bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein und treiben Sie Sport.
- Ein spezielles Faszientraining beugt Verklebungen vor.
- Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker, tierischem Fett und Fleisch und viel Gemüse, Obst und hochwertigen Kohlenhydrate.
Während einer Schwangerschaft vollbringt der weibliche Körper ein kleines Wunder: Neues Leben wächst heran. Dabei vergrößert sich nicht nur die Gebärmutter um ein Vielfaches, der ganze Körper verändert sich, um diese große Aufgabe bewältigen zu können. Die Vorfreude der werdenden Mütter ist groß.
Doch viele Schwangere haben in dieser Zeit mit körperlichen Beschwerden, insbesondere Rückenschmerzen, zu kämpfen.
Mithilfe der Osteopathie lassen sich diese in vielen Fällen schonend lindern – ganz ohne Medikamente.
Osteopathie bei Kinderwunsch
Frauen, die sich ein Kind wünschen, können bereits vor der Schwangerschaft eine osteopathische Untersuchung, und wenn erforderlich Behandlung, in Anspruch nehmen.
Damit bereiten sie ihren Körper auf die anstehenden körperlichen Veränderungen vor. Mögliche Probleme, die vielleicht schon länger bestehen oder durch eine vorangegangene Schwangerschaft entstanden sind, können Osteopathen so frühzeitig erkennen und behandeln. Dazu zählen beispielsweise Narbenbildung oder Beschwerden im Beckenbereich.
Erstes Trimester: Rückenschmerzen in der frühen Schwangerschaft
Wenn der Bauch als pralle Kugel für die ganze Welt sichtbar ist, kann sich jeder vorstellen, dass das zusätzliche Gewicht die Schwangere belastet.
Aber die körperlichen Veränderungen beginnen schon viel früher. Denn bereits in den ersten Wochen und Monaten, wenn das Umfeld vielleicht noch gar nichts von dem anstehenden Nachwuchs weiß, sind die körperlichen Anpassungen bereits in vollem Gang.
Sehnen, Bänder und Muskeln werden weicher und elastischer, um dem heranwachsenden Embryo den Raum zu geben, den er braucht. Für die Schwangere können diese Veränderungen unter anderem mit Rückenschmerzen einhergehen.
Eine osteopathische Behandlung kann dann dabei helfen, den Körper an diese Veränderungen anzupassen und Beschwerden zu lindern.
Zweites und drittes Trimester: Den Körper wieder ins Gleichgewicht bringen
Je weiter die Schwangerschaft voranschreitet, desto mehr Platz nimmt die Gebärmutter im Bauchraum ein. In der 18./19. Schwangerschaftswoche hat sie etwa die Höhe des Nabels erreicht.
Ein kleines Bäuchlein ist jetzt nicht mehr zu übersehen. Gleichzeitig verschieben sich dadurch aber auch die inneren Organe und die Statik des Körpers beginnt sich zu verändern.
Während sich der Bauch im weiteren Verlauf immer mehr nach vorne wölbt, gehen Schwangere ins Hohlkreuz um ihr Gleichgewicht zu halten.
Durch diese veränderte Belastung entstehen dann häufig Verspannungen und Rückenschmerzen. Gleichzeitig sorgt das Schwangerschaftshormon Progesteron dafür, dass sich der Bandapparat lockert. Das belastet die Wirbelsäule zusätzlich.
Es ist zwar möglich, auch während der Schwangerschaft Schmerzmittel einzunehmen, viele werdende Mütter möchten aber lieber darauf verzichten. Dann können Sie zunächst mit diesen einfachen Mitteln versuchen, Rückenbeschwerden zu lindern:
- Gönnen Sie sich regelmäßig Ruhe und Auszeiten.
- Ein wärmendes Kissen im Rücken hilft, Verspannungen zu lindern.
- Lassen Sie sich vom Partner sanft den Rücken massieren.
- Nehmen Sie ein angenehmes, warmes Bad.
Manchmal ist das aber nicht genug, um die verspannte Muskulatur ausreichend zu lockern. Dann kann eine osteopathische Behandlung dabei helfen, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Rückenmuskulatur zu entlasten.
Oftmals tragen zudem noch andere Gewebestrukturen zu den Beschwerden bei. So können etwa Bindegewebsstränge, die sogenannten Faszien, verkleben oder verhärten.
In der Osteopathie gibt es eine Vielzahl von Therapiemethoden, die die Faszien lockern und Beschwerden lindern können.
Zuhause weitermachen
Um Beschwerden dauerhaft zu lindern, ist es oftmals nicht mit einer einmaligen Behandlung getan. Gerade während der Schwangerschaft sollten diese regelmäßig wiederholt und an die aktuelle Situation und den Verlauf der Schwangerschaft angepasst werden.
Darüber hinaus können Schwangere auch Zuhause Übungen durchführen, die sie vorab in unserer Praxis unter professioneller Anleitung erlernen.
Das Baby ist da. Die Aufregung ist groß und alle freuen sich über das neue Familienmitglied. Die meisten Kinder kommen vollkommen gesund auf die Welt.
Einige tragen von der Geburt einige kleinere Blessuren wie Schädelverformungen von der Saugglocke oder einen Schiefhals davon. Andere hören einfach nicht auf zu weinen oder wollen nicht an der Brust trinken.
Viele Beschwerden lassen sich jedoch mithilfe von Osteopathie lindern. Deren sanfte Behandlungsmethoden eignen sich schon für Neugeborene.
Auch im weiteren Verlauf der ersten Lebensjahre sprechen viele Kinder gut auf osteopathische Therapien. Besonders bewährt hat sich die Kombination von schulmedizinischen und osteopathischen Diagnoseverfahren und Behandlungsmethoden.
Diagnose und Behandlung
Es gibt unzählige Erkrankungen und Symptome, die wir bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen in der Regel gut behandeln können. Bevor wir mit einer Therapie beginnen, untersuchen wir Ihre Kinder gründlich.
Eine wichtige Säule bildet dabei ein ausführliches Anamnesegespräch. Wir fragen zum Beispiel nach den typischen Beschwerden, wie lange sie bereits anhalten und wie stark sie sind.
Können die Kinder noch nicht für sich selbst sprechen, interessieren uns Verhaltensänderungen und Begleiterscheinungen, wie Schonhaltungen, die Sie bei den Kleinen entdecken konnten. Ältere Kinder ab drei Jahren beziehen wir bereits in das Gespräch mit ein.
Den Gesamten Organismus durchchecken
Danach findet eine körperliche Untersuchung statt – und zwar ganzheitlich, nach schulmedizinischen und osteopathischen Ansätzen.
Das bedeutet, dass wir uns nicht nur auf das Symptom an sich konzentrieren, sondern uns den gesamten Körper des Kindes genau anschauen. Wichtige Rollen spielen dabei die Organe, aber auch die Muskeln, Faszien, Bänder, Sehnen und Nerven.
Beispiel: Ein Kind klagt über dauerhafte Kopfschmerzen. Bildgebende Verfahren des Kopfes haben keine Diagnose geliefert. Die Ursachen können nun vielfältig sein, von Stress bis hin zu Migräne. Das sind aber anfänglich nur Vermutungen. Um herauszufinden, was tatsächlich hinter den regelmäßigen Schmerzen steckt, untersuchen wir das Kind einmal von Kopf bis Fuß. Am Ende stellt sich heraus: Das Kind leidet unter einer Fehlstellung der Hüfte. Diese verursacht nicht immer nur lokal Schmerzen. Gerät die Wirbelsäule dadurch in eine Schieflage, kann die gesamte Rückenmuskulatur verspannen, die tieferliegenden Faszien verkleben und das wiederum zu Kopfschmerzen führen. Mithilfe einer craniosacralen Therapie können wir die Schiefstellung minimieren, Verspannungen und Verkleben lösen und so langfristig die Kopfschmerzen lindern.
Je nach Beschwerden kann es zudem notwendig sein, bestimmte Tests wie Allergietest sowie Blutproben zu nehmen, um eine eindeutige Diagnose stellen zu können – oder um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.
Typische Symptome und Erkrankungen Kindern
Die Bandbreite an Beschwerden, die für die eine Behandlung mit Osteopathie in Frage kommt, ist groß. Im folgenden Abschnitt finden Sie eine Auswahl an Symptomen und Erkrankungen, die wir mithilfe der Osteopathie behandeln können.*
Säuglinge:
- Koliken
- Hüftdysplasien
- Schiefhals
- Schreibabys
- Schlafstörungen12
- Stillprobleme
Kinder und Jugendliche:
Hinweis
*Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Die Anwendungsgebiete beruhen auf Erkenntnissen und Erfahrungen in der hier vorgestellten Therapierichtung (Osteopathie) selbst. Für den Bereich der Wirbelsäule, zum Beispiel beim chronischen Schmerzsyndrom, geht die Bundesärztekammer in der Regel von einer Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen aus (Deutsches Ärzteblatt 2009, S. 2325 ff.). Im Übrigen gibt es bislang keine großen, randomisierten Doppelblind-Studien, die in wissenschaftlicher Hinsicht die Wirkungsweisen osteopathischer Medizin bei den genannten Krankheitsbildern nachweisen.
Die Kosten für Osteopathie und auch einer anderen Therapieform bzw. ganzheitliche Sprechstunden richten sich nach Art und Umfang der erbrachten Leistung.
In der Regel dauert ein Termin ca. 30-45 Minuten – in unserer Kostenübersicht erfahren Sie, mit welchen Preisen Sie in unserer Praxis rechnen können.
In Deutschland werden die Kosten, die ein Osteopath als Leistung erbringt, von vielen gesetzlichen Krankenkassen anteilig übernommen.
Falls Ihre gesetzliche Krankenkasse eine osteoapathische Behandlung anteilig erstattet, sollten Sie mit einem Eigenanteil von ca. 20 bis 50 % rechnen. Sie können sich vorab bei Ihrer Krankenkasse oder auf Osteopathie-Krankenkasse.de über die Höhe und Bedingungen der Kostenerstattung informieren.
FAQ: Häufige Fragen zur Osteopathie
Wann ist eine osteopathische Behandlung sinnvoll?
Grundsätzlich kann man sagen, dass eine osteopathische Behandlung immer sinnvoll ist, sei es als Unterstützung der laufenden Therapie oder als eigenständige Behandlung.
Aber auch wenn man sich gesund fühlt, kann Osteopathie vorsorglich zur Prävention von Erkrankungen eingesetzt werden. Diese kann sowohl zur Primär- oder Sekundärprävention eingesetzt werden.
Primärprävention: Dient dazu, eine Erkrankung erst garnicht auftreten zu lassen.
Sekundärprävention: Diese kommt zum Einsatz, wenn eine Erkrankung so früh wie möglich erkannt wird und das Fortschreiten oder die Chronifizierung dieser eingedämmt werden sollte.
Wo liegen die Grenzen der Osteopathie?
Schwere akute Erkrankungen gehören nicht dazu. Diese sind zum Beispiel
- ein akuter Herzinfarkt
- ein Knochenbruch
- schwere Infektionen
- psychische Krisen
Im Anschluss an eine akute Erkrankung kann eine osteopathische Therapie aber sehr nützliche Dienste leisten, da sie die Folgen von zum Beispiel einem akutem Schleudertrauma oder einer Blinddarm-Operation in der zum Beispiel Verwachsungen im Bauchraum entstehen können vorbeugen kann.
Bei Tumorerkrankungen gibt es ganz klar keinen Nachweis, dass eine osteopathische Behandlung ursächlich geholfen hat. Es gibt zwar Hinweise darauf, dass es zur Rückbildung von Tumoren während einer osteopathischen Behandlung gekommen ist. Aber hier würde ich es aus medizinischem Standpunkt eher so werten, dass hier viele Phänomene auf unterschiedlichen Ebenen zusammen gewirkt haben.
Wer kann Osteopathie verschreiben?
Osteopathie gehört zur Heilkunde. Diese darf deshalb nur von einem Arzt oder einem Heilpraktiker ausgeführt werden.
Trotzdem benötigen viele Patienten für Ihre gesetzlichen Krankenkasse ein Rezept, welches von einem Arzt ausstellt wurde.
Nur wenige private Krankenkassen verlangen auch eine Verordnung von einem Hausarzt. Das hängt von Ihrem Versicherungstarif ab.
Da Herr Dr. Teichgräber Facharzt für Allgemeinmedizin ist, benötigen die wenigsten Patienten ein Rezept von Ihrem Hausarzt. Herr Dr. Teichgräber kann auch überprüfen, ob eine Indikation für eine osteopathische Behandlung bei einer Heilpraktikerin wie bei unserem Fall z.B. bei Frau Dreyer besteht. Sprechen Sie uns bei weiteren Fragen zu diesem Thema gerne an. Wir wissen, dass es momentan etwas kompliziert geregelt ist.
Wie viele Osteopathie-Sitzungen werden nötig sein?
Wie viele Osteopathie-Sitzungen nötig sein werden, hängt von vielen Faktoren ab. Wir werden Ihnen nach der ersten Konsultation eine Einschätzung geben können, wie viele das in etwa sein werden und in welchen Abständen diese erfolgen sollten.
In der Regel wird bei chronischen Beschwerden in Abständen zwischen 2 bis 6 Wochen behandelt. Bei akuten Beschwerden kann das wöchentlich bis zu mehrmals pro Woche erfolgen. Dies ist jedoch sehr selten der Fall.
Eine positive Veränderung stellt sich in etwa 80 Prozent der Fälle schon nach der ersten Behandlung ein. Spätestens nach der vierten Behandlung sollte ein Behandlungserfolg deutlich spürbar sein.
Die Zeit, die der Körper benötigt, um wieder zu genesen, hängt davon ab, wie akut die Beschwerden sind und wie alt die zu behandelnde Person ist. Bei Säuglingen stellt sich ein Behandlungserfolg daher oft deutlich schneller ein.
Wie lange dauert eine Behandlung?
In den allermeisten Fällen ca. 30-45 Minuten.
Ist das Alter für eine Osteopathie Behandlung entscheidend?
Menschen können in jedem Alter osteopathisch behandelt werden, vom Säugling bis ins hohe Alter und auch in jeder Konstitution.
Wie viel kostet eine osteopathische Behandlung?
Die Kosten für eine osteopathische Behandlung variieren je nach Aufwand. Sie werden in der Regel von den privaten Krankenkassen übernommen. Einige gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten anteilig.
Eine Auflistung der Kosten sowie weitere Infos zur Kostenerstattung finden Sie auf unserer Homepage unter Kosten Osteopathie und Spezialsprechstunden.
Wie funktioniert die Kostenübernahme der Krankenkassen?
Sehr viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten. Vorab sollten Sie mit Ihrer Krankenkasse persönlich klären, ob Kosten übernommen werden und wie viel erstattet wird.
Die meisten Krankenkassen möchten, dass der Osteopath in einem von den Krankenkassen anerkannten Berufsverband Mitglied ist. Obwohl Dr. Teichgräber und Frau Dreyer von den allermeisten Krankenkassen anerkannt werden, da Sie in großen Osteopathie-Verbänden Mitglied sind, können Sie keine Garantie dafür geben, dass die Kosten übernommen werden, da jede Krankenkasse unterschiedliche Verbände anerkennt.
Wie läuft eine osteopathische Behandlung ab?
Die Behandlung beginnt nach einer ausführlichen Erfragung der Krankengeschichte und sehr gründlichen Diagnostik, in welcher verschiedene Methoden des Abtasten verwendet werden, um Dysbalancen im Körper zu lokalisieren. Hiernach werden mit dem Patienten zusammen weitere Behandlungschritte besprochen und festgelegt. Dabei ist das Ziel, durch die Lösung von Verspannungen, welche die Körperbalance beeinträchtigen können die Slbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen.
Kann die Osteopathie mit anderen Therapien kombiniert werden?
Ja, die Kombination kann sogar oft von Vorteil sein. Wir arbeiten gerne mit anderen Therapeuten und Ärzten eng zusammen. Ebenfalls empfehlen wir bei entsprechender Indikation (z.B. bei sehr komplexen Krankheitsbildern oder langen chronischen Verläufen) weitere Therapieformen, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass eine Kombination aus mehreren Therapieformen oft zielführender sein kann.